Saisonrückblick 2020
Die Saison 2020 begann sehr eindrucksvoll und vielversprechend!
Am 11. Januar startete ich am Dietiker Neujahrslauf (12.1km), dem ersten Lauf des Zürcher Laufcups. Mit einer mutigen Rennstrategie gewann ich das Rennen mit grossem Vorsprung und distanzierte den Zweitplatzierten um 1‘47‘‘. Mit einer Endzeit von 36‘20‘‘ gelang es mir den sechs Jahre alten Streckenrekord um fast zwei Minuten zu verbessern. Mit diesem Erfolg reiste ich nach Stellenbosch, Südafrika zu einem vierwöchigen Trainingslager. Anlässlich des Trainings-Camps bot sich ein Rennen des ATU African Triathlon Cup in Maselspoorts als Trainingswettkamp an. Auf der Startliste, die nach dem ITU World Ranking sortiert wird, wurde ich zum ersten Mal an einem internationalen Triathlon als Nummer 1 geführt. Entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Mit einer guten Schwimmleistung startete ich ins Rennen, danach vermochte ich auf dem Rad Druck zu machen und bestimmte den Rennverlauf. Kurz vor dem Wechsel auf die Laufstrecke legte ich noch einige Sekunden Vorsprung zwischen mich und meine Verfolger. Im abschliessenden 5 km Lauf konnte ich meinen Vorsprung noch ausbauen und trug den Sieg davon. So startete ich mit einem sehr positiven und Mut machenden Wettkampfauftakt in die Olympia-Saison.
Am Samstag 6. März flog ich zurück in die Schweiz und startete bereits einige Stunden später am 10km Lauf von Payerne. Trotz der Strapazen feierte ich mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg einen weiteren Erfolg. Vom Start weg übernahm ich die Führung. Mit 20,6 Sek. Vorsprung kam ich mit der Zeit von 30.00,4 ins Ziel und verpasste den Streckenrekord nur um 5,2 Sekunden.
Und dann kam Corona!
Geschlossene Hallenbäder und kein Gruppentraining mehr. Davon liessen wir uns nicht ins Boxhorn jagen. Innerhalb von drei Wochen bauten wir auf unserem Parkplatz hinterm Haus einen 25 m Pool aus Recyclingmaterial, welches uns von der Firma Rysor aus Oberbuchsitten zur Verfügung gestellt wurde. Dank der grosszügigen Unterstützung der Firma poolNOW aus Niederbuchsitten, die uns eine komplette Pooltechnik zur Verfügung stellte, konnten wir den Pool sogar heizen und ich und andere Athleten konnten in Kestenholz weiter trainieren. Aufgrund der Coronasituation musste ich zu Hause bleiben und alleine trainieren, statt an den verschiedenen Triathlon-Rennen in der Welt teilzunehmen und mich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Alle Wettkämpfe wurden abgesagt und schliesslich auch die Olympiade verschoben. Alles was uns blieb, war zu trainieren, trainieren und nochmal zu trainieren. Ende Mai wurde in St. Moritz das Hallenbad geöffnet und meine Trainingsgruppe konnte dort wieder mit unserm Coach Brett Sutton trainieren. Seither lebe und trainiere ich wieder in St. Moritz.
Beim Training lag ein Schwerpunkt auf der Laufleistung. Dass diese Anstrengungen fruchteten, konnte ich auch auf der Bahn zeigen. Dreimal startete ich über die 5000 m.
Wetzikon: Im Online-Bericht von Swiss-Athletics stand: «Im Rennen der Männer ging der Sieg an den Triathleten Max Studer (LV Langenthal/14:01,98). Der 10000-m-Schweizer-Meister Eric Rüttimann (LC Uster) wurde in 14:04,29 Dritter, der Schweizer Marathon-Rekordhalter Tadesse Abraham (LC Uster) wurde in 14:16,28 Vierter.»
Lausanne: Der LV Langenthal schreibt: „5000m Vereinsrekord für Max Studer. Am Abendmeeting in Lausanne knackte Max Studer den uralten LVL-Rekord von Bruno Lafranchi aus dem Jahr 1978. Max bleibt damit an der Spitze der Schweizer Bestenliste und noch beeindruckender: Seit Philipp Bandi vor 10 Jahren, sind nur zwei Schweizer schneller gewesen als Max: Julien Wanders und Jonas Raess».
Schweizermeisterschaft in Basel: An den Schweizermeisterschaften der Aktiven auf der Basler Schützenmatte konnte ich noch zum Ende der Saison den Vize-Schweizermeistertitel über die 5000 m holen.
Anfang September gab es doch noch einen Triathlon in Hamburg – und das war gleich die Weltmeisterschaft!
In Hamburg gelang mir mein bislang bestes Resultat im Rahmen der Triathlon WM-Serie. Beim einzigen verbliebenen Rennen von 7 Wettkämpfen, das somit als Weltmeisterschaft gewertet wurde, holte ich den 10. Platz.
Nach dem Schwimmen schaffte ich es nur in die vierte Rad-Gruppe. Kämpfte mich auf dem Rad nach vorne in die erste Verfolgergruppe. Als 36. ging ich auf die Laufstrecke, konnte noch 26 Plätze gut machen und lief mit der sechsbesten Zeit beim Laufen in die Top 10.
Am darauffolgenden Tag konnte ich mit dem Schweizer Team ebenfalls eine super Leistung abliefern. Als Schlussläufer gelang es mir mit der schnellsten Zeit im Laufen, unser Team noch vom 11. Auf den 7. Rang zu bringen.
Ich war sehr froh, dass es mir glückte diese einzige Chance der Saison optimal zu nutzen und somit meine Leistungsfähigkeit zu zeigen.
Und so geht`s weiter
Im Moment bereite ich mich intensiv auf die Saison 2021 vor. Im Dezember werde ich drei Wochen an einem Trainingslager auf Grand Canaria teilnehmen. Im Training arbeite ich stetig daran mich weiter zu verbessern, um mich in der Weltspitze zu etablieren. Grösstes Ziel 2021 ist weiterhin die Teilnahme an den Olympischen Spielen und mit einer guten Platzierung nach Hause zu kommen.